Im Zeichen des Tanz'

Eine neue Leidenschaft ist dieses Jahr das Bellett geworden. Ich habe zwar schon immer sehr gerne und vor allem früher sehr viel getanzt – allerdings im Paartanzbereich –, aber nach einigen für mich schockierenden Diagnosen dieses Jahr, wurde mir klar, dass ich mein Leben umkrempeln muss.
Dieses Jahr ist unerwartet arztlastig und physiotherapeutisch geworden und derzeit ist es wohl nun auch so, dass eine Erbkrankheit in unserer Familie herumgeistert. An dieser Stelle sei Gott sei Dank erwähnt, dass wir nicht mit voller Wucht getroffen wurden.
Eine der neueren Diagnosen ist der Keratokonus. Eine Augenkrankheit, die in "meinem Alter" eigentlich nicht vorkommt, außer man hat das Down-Syndrom oder eben das Ehlers-Danlos-Syndrom.

Mein gewählter Beruf ist inzwischen für mich ein sehr ungünstiger geworden, blickt man auf meine muskuloskelettalen Erkrankungen und auch die Augenerkrankungen, die mehr als wahrscheinlich beide in Zusammenhang stehen. Daher ist Bewegung – viel mehr Sport – nun mein Ausgleich zum stetigen und viel zu langen Sitzen. Auch die Bildschirmarbeit muss(te) ich drastisch reduzieren.
Ich tanze kein Ballett, sondern mache nur das teilweise recht harte Training um u.a. die Fehlhaltungen meiner kyphotischen Wirbelsäule zu korrigieren und als natürliche Schmerzbekämpfung für die immer wieder kehrenden Gelenkschmerzen. Dabei habe ich festgestellt, dass Yoga und Pilates mir nicht so gut tun wie Ballett, denn einige Haltungen strapazieren die Gelenke um einiges mehr wie der Tanzsport.

Als ich dann noch einen Bericht über chronische Schmerzen und den Zusammenhang mit der Versteifung der Faszien las, probierte ich ob Ballett als direkte Schmerzbekämpfung funktioniert. Bei akuten Schmerzen, habe ich nun angefangen gewisse Ballettdehnübungen zu machen, und es funktioniert! Dabei muss man aber wirklich darauf achten, dass man es sehr sachte angeht, und auf seinen Körper hört, was gut tut und wann nicht mehr. Dann sollte man sofort aufhören.

Natürlich sind Sprünge, spezielle Dehnungen (wie zum Beispiel Spagat) und auch die Spitze für mich absolut tabu, schließlich soll der Sport helfen und ja nicht noch mehr kaputt machen. Angefangen habe ich anfang des Jahres mit Floor Barre (eigentlich Bodenballett), welches als extrem Gelenkschonend gilt, an die Stange und den Stand bin ich erst vor ein paar Wochen gegangen.

Js, es ist ein seltsames Jahr, eben auch für mich ganz persönlich. Ich hoffe nur, dass ich meine neuen Lebensabläufe Ende des Jahres auch wieder mit meiner Arbeit vereinen kann, denn Kunst und Illustration bleiben derzeit auf der langen Strecke einer Enddiagnose liegen...

Kommentare

Über mich

Über mich
"Durch ihre Arbeit an prominenten Marken wie „The Witcher“, der Romanvorlage zu „Game of Thrones“, „Storyworld“, „Der Zauberer von Oz“ und „Die drei ???“ gehört die Hamburger Künstlerin Melanie Korte zu den gefragtesten Jugendbuch- und Fantastik-Illustratoren Deutschlands. Wegen einer schweren Autoimmun-Erkrankung hat die studierte Kommunikations-Designerin in den letzten Jahren Grafik-Tablett und iPad immer häufiger liegen lassen, um sich stattdessen wieder verstärkt der klassischen Malerei zu widmen: Durch die Arbeit mit Leinwand und Pinsel erreicht Melanie einen zeitweise fast schon meditativen Zustand – frei von chronischen Schmerzen und dadurch imstande, Momentaufnahmen ihrer inneren Welt einzufangen. Manchmal zart und zauberhaft, dann wieder abstrakt und verstörend – aber in jedem Fall faszinierend und meisterhaft ausgeführt. Hier bekommt der Betrachter die einmalige Chance, in die innere Welt einer klassisch geschulten Malerin und Zeichnerin abzutauchen – frei von Grenzen und Beschränkungen. Melanies Bilder sind pure Inspiration." – Robert Bannert, Journalist und Autor

Kontaktformular

Name

E-Mail *

Nachricht *